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EndoProthetikZentrum der Maximalversorgung - Zertifikat - Kath. Krankenhaus Dortmund-West - St. Lukas Klinikum - Foto Ekkehart Reinsch

Gelenkersatz und Wechselendoprothetik

Der endoprothetische Gelenkersatz (das „Kunstgelenk“) ist in der Orthopädischen Chirurgie, der am häufigsten und erfolgreichsten durchgeführte Eingriff und mittlerweile an beinahe allen Körpergelenken etabliert. Besonders bekannt ist der endoprothetische Ersatz am Hüft- und am Kniegelenk. Doch auch die Endoprothesen für das Schultergelenk, für das Ellenbogengelenk und das Sprunggelenk weisen mittlerweile sehr gute funktionelle Ergebnisse und Langlebigkeit auf. In unserer Klinik haben wir uns auf die Implantationen von Prothesen an allen großen und kleinen Körpergelenken spezialisiert. Es werden jährlich rund 650 Endoprothesen eingesetzt. Darüber hinaus können wir an allen Gelenken auch Wechseloperationen durchführen, sei es wegen Prothesenversagen oder Prothesenlockerung, Frakturen, Infektion oder anderen Komplikationen.

Minimal-invasive Operationen

Wir verwenden minimalinvasive Zugangstechniken wie beispielsweise den direkt vorderen Zugang (DAA) oder minimal invasiven vorderen Zugang (AMIS) an der Hüfte. Hierbei werden keine Muskeln durchtrennt, verletzt oder abgelöst. Es wird vielmehr eine physiologische Muskellücke genutzt, so dass die Muskeln nach innen und außen weggehalten werden. Über das entstandene „Fenster“ kann dann die Endoprothese von vorne eingebracht werden. Die Vorteile dieses muskelschonenden Zugangs ist ein geringerer Blutverlust, ein minimales Luxationsrisiko, geringere postoperative Schmerzen und eine schnellere Rehabilitation mit kürzerem Krankenhausaufenthalt, schneller Mobilisation ohne Gehilfen und frühzeitigeres Wiedererlangen des normalen Gangbildes.

Navigation

Unsere Klinik verfügt über insgesamt drei Navigationsgeräte, die uns helfen das künstlich Gelenk anhand einer präoperativen Planung exakt anatomisch und passgerecht einzubringen. Zugleich lassen sie ihm aber jeder­zeit die Freiheit, die Aus­richtung der Prothese den be­son­deren Um­ständen im Einzel­fall anzu­passen. Unser Navi­gations­system kann mit den her­kömm­lichen Aus­rich­tungs­instru­menten kom­biniert werden, so dass weder zur Be­festi­gung noch zur Ver­messung zusätzliche Ver­letzungen des Knochen­materials erfor­derlich sind. Die Operations­zeit wird nicht wesentlich verlängert. Studien deuten darauf hin, dass durch die Navigation die Langlebigkeit des Implantates verbessert werden kann.

Prothesensysteme

Für alle Gelenke verfügen wir über verschiedene Prothesensysteme, die je nach gegebener individueller Situation zum Einsatz kommen. Durch eine verbesserte Haltbarkeit der Implantate können zunehmend auch jüngere Patienten mit Endoprothesen versorgt werden.

Überempfindlichkeiten

Bei der Implantation einer Endoprothese wird dauerhaft Fremdmaterial in den Körper eingebracht. Gegen einzelne Materialkomponenten der Endoprothese oder gegen Inhaltsstoffe des zur Verankerung verwendeten Knochenzementes können Überempfindlichkeiten bestehen. Hierbei handelt es sich zumeist um allergische Reaktionen, die sich in Form von Ekzemen, Wundheilungsstörungen, Schwellneigung und Prothesenlockerung äußern können.

Um die Gefahr zu verringern, dass Überempfindlichkeiten zu Problemen mit einer Endoprothese führen, wird jeder Patient von uns vor der Operation nach Allergien befragt, speziell nach Allergien gegen Metalle (Nickel). Das gilt ebenso für Knochenzementinhaltsstoffe, zum Beispiel Benzoylperoxid (Sensibilisierungsrate in der Bevölkerung knapp 10%) oder Gentamycinsulfat. Erhärtet sich ein Verdacht auf eine Allergie gegen die zu verwendenden Materialien, werden unsere Patienten vor der Operation einer eingehenden allergologischen Diagnostik zugeführt.

Ist eine Sensibilisierung gegen Metalle nachgewiesen, kommen alternative Implantate mit hypoallergenen Eigenschaften zum Einsatz. Sie sind in ihrer Bauform identisch mit herkömmlichen Implantaten; aber mittels einer speziellen Oberflächenbeschichtung werden die Metallkomponenten quasi versiegelt, so dass ein Körperkontakt mit dem Metall vermieden wird.

Immer mit Augenmaß

Damit ein Patient mit seiner Prothese zufrieden leben kann, kommt es darauf an, bei der Planung und der Durchführung seine Gesamtkonstitution sowie das Zusammen­spiel des Bewegungs­apparates ins­gesamt ange­messen zu berück­sichtigen. Deshalb analy­sieren wir im Vor­feld die individuelle Konsti­tution ihres Muskel-, Sehnen- und Binde­gewebs­apparates und richten die Therapie­planung auf Ihre Lebens­situation und Ihre Erwar­tungen aus.

Leistungsspektrum

Rund um das Thema Endoprothetik beraten wir Sie gerne ausführlich in unserer Endoprothetik-Sprechstunde.

Hüftendoprothetik

Hüftendoprothetik

Die Arthrose des Hüftgelenkes (Coxarthrose) bezeichnet die degenerative Schädigung der Knorpeloberfläche des Hüftkopfes und der Hüftpfanne. In den meisten Fällen bleibt die Ursache hierfür unbekannt, was man als primäre Coxarthrose bezeichnet. Einige angeborene Fehlbildungen (Hüftdysplasie, kindlicher M. Perthes, Epiphyseolysis capitis femoris, rheumatische Erkrankungen, Hüftkopfnekrose, Fehlstellungen nach Unfall) können ebenfalls zu einer Zerstörung des Knorpels führen. In diesen Fällen spricht man von sekundärer Coxarthrose.

Indikation und stationäre Behandlung

Oftmals ist die Zerstörung des Knorpels soweit fortgeschritten, dass aufgrund der dadurch bedingten Schmerzen und der Bewegungseinschränkung nur noch der künstliche Gelenkersatz (Endoprothese) in Frage kommt. Großflächige Knorpelzerstörungen lassen sich nämlich bislang noch nicht wieder aufbauen.

Die Indikation zum endoprothetischen Gelenkersatz wird mit Ihnen zusammen anhand von Röntgenuntersuchungen, die die Zerstörung des Knorpels dokumentieren, und ihrer Beschwerden gestellt. Anfangs bestehen vor allem Belastungs- und Anlaufschmerzen. Mit zunehmender Schädigung des Gelenkes kommt es dann zu Bewegungs- und später zu Ruheschmerzen, Bewegungseinschränkungen und Kontrakturen. Die Lebensqualität wird dadurch erheblich eingeschränkt.

Beim künstlichen Ersatz des Hüftgelenkes wird ein Hüftschaft in den Oberschenkelknochen eingebracht, der über einen aufgesteckten Kugelkopf mit einer in das Becken eingebrachten Hüftpfanne artikuliert.  Dabei stehen unterschiedliche Verankerungstechniken von Pfanne und Schaft, verschiedene Gleitpaarungen zwischen Kugelkopf und Pfanne sowie unterschiedliche Prothesendesigns zur Verfügung. Die Auswahl des jeweiligen Implantates erfolgt individuell gemeinsam mit Ihnen und ist abhängig von mehreren Kriterien wie der Ursache der Arthrose, ihres Alters und Geschlechts, ihrer Hüftanatomie und Knochenqualität sowie Ihrem Aktivitätsniveau.

In unserer Klinik verwenden wir ausschließlich minimal invasive Operationsverfahren und Zugangswege. Dabei schlängelt sich Operateur beim Einbringen eines künstlichen Hüftgelenkes zwischen den natürlichen Muskelgruppen am vorderen Oberschenkel hindurch. Die Muskeln werden dabei lediglich zur Seite gehalten und nicht mehr durchtrennt. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Zugangswegen kann dabei auf lange Hautschnitte sowie auf das Ablösen von Muskeln und Schädigung der Weichteile verzichtet werden.

Der große Vorteil ist, dass die Heilung beschleunigt wird und die Patienten nach minimal invasiven Eingriffen deutlich schneller wieder mobil sind. Bereits am Operationstag ist ein Gehen unter Vollbelastung möglich. Der Krankenhausaufenthalt kann dadurch verkürzt werden.

Weitere Vorteile sind ein geringerer Schmerzmittelbedarf, kleinere Narben, geringerer Blutverlust und ein geringeres Risiko der Ausrenkung des Kunstgelenkes.

Die Klinik für Orthopädie zählt zu den wenigen Kliniken, in der das künstliche Hüftgelenk besonders schonend über das sogenannte AMIS-Verfahren (Anterior Minimally Invasive Surgery) minimalinvasiv eingebracht wird.

Doppelseitige Hüft-TEP

In ca. 15 bis 20 Prozent der Fälle ist nicht nur ein, sondern sind beide Hüftgelenke gleichermaßen arthrotisch verändert und führen zu einer entsprechenden Beschwerdesymptomatik mit Einschränkung der Lebensqualität. Oftmals ist es daher schwer, die Entscheidung zu treffen, welche Hüfte zuerst operiert werden soll. Die Verwendung von minimal invasiven Zugangswegen erlaubt es in diesen Situationen beide Hüften gleichzeitig endoprothetisch zu versorgen. Hinzu kommt, dass durch moderne knochensparende Kurzschaftendoprothesen eine sichere Verankerung besteht und eine Vollbelastung von Beginn an möglich ist.

Die Vorteile sind vor allem die Notwendigkeit nur eines Krankenhausaufenthaltes und einer Narkose mit schnellerer Rehabilitation nach dem Eingriff, weil beide Extremitäten gleichermaßen belastet und bewegt werden können. Bei einem verzögerten Vorgehen mit einer Wartezeit von mehreren Wochen oder Monaten zwischen den Eingriffen, sind die Patienten meist bei der Mobilisation noch durch die nicht operierte „gehandicapt“. Erst nach der Versorgung der zweiten Seite ist eine schmerzfreie und uneingeschränkte Bewegung und Mobilisation möglich. Im Gegensatz dazu können Patienten mit einer gleichzeitigen beidseitigen endoprothetischen Versorgung bereits nach wenigen Tagen wieder zunächst an UA-Gehstützen „normal“ gehen.

Zudem belegen Studien, dass das Komplikationsrisiko von Infektionen, postoperativen Thrombosen und Embolien oder Luxationsrisiko im Vergleich zu einem zweizeitigen Vorgehen nicht erhöht ist. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass bei einer gleichzeitigen Versorgung beider Hüften die Anästhesie- und Operationszeit verlängert und der Blutverlust erhöht ist. Es bedarf daher einer sorgfältigen individuellen Planung, um zu entscheiden, ob eine simultane doppelseitige Versorgung in Frage kommt.

Herr Prof. Seitz verfügt über eine langjährige Erfahrung in der Versorgung der beidseitigen simultanen endoprothetischen Versorgung. In einer Befragung an von ihm operierten Patienten würden sich nahezu alle Patienten erneut einer gleichzeitigen doppelseitigen Versorgung unterziehen.

Kurzschaft-Endoprothesen

Aufgrund verbesserter Materialeigenschaften des Prothesenmaterials und der damit verbundenen längeren Standzeiten werden auch jüngere Patienten bei entsprechender Indikation mit Endoprothesen versorgt. Des Weiteren steigt die Lebenserwartung und viele Menschen bleiben auch über die Pensionierung hinaus körperlich hochaktiv. Beides kann unter Umständen durch die höheren Belastungen zu einer vorzeitigen Prothesenlockerung führen. Bei vielen Patienten wird daher die Endoprothese noch einmal gewechselt werden müssen.

Häufig muss dabei ein größeres Implantat als das vorherige verwendet werden, um im gesunden Knochen verankert werden zu können. Daher ist es sinnvoll, bei der ersten Implantation kleinere Prothesen zu verwenden, die mit einem geringeren Knochenverlust als die konventionellen Implantate einhergehen.

Auf der einen Seite bedeutet dies die Verkleinerung der Gelenkprothesen selbst, zum anderen meint man hiermit eine schonendere Implantationstechnik mit verkleinerten operativen Eingriffen. Je nach anatomischen Besonderheiten und individuellen Ansprüchen kommt hierbei die intramedulläre verankerte Kurzschaftprothese in Frage.

Kappenprothese

Die Kappenprothese ersetzt nur die oberflächlichen Anteile des Gelenkes. Hierbei bleibt der Hüftkopf weitestgehend vollständig erhalten. Aufgrund des konchensparenden Implantatdesigns wurde Anfang der 2000er die Kappenprothese vermehrt implantiert. Nun konnte jedoch gezeigt werden, dass der Metallabrieb zwischen den beiden metallischen Gelenkpartnern über die Blutbahn in anderen Organen abgelagert werden kann und zu schweren Intoxikationen führen kann. Darüberhinaus kann der Metallabrieb vor Ort an der Hüfte nicht-bösartige Geschwüre, sogenannte Pseudotumoren, bilden, die aber eine beachtliche Größe annehmen können.

Aus diesem Grund werden solche Kappenprothesen in unserer Klinik nicht implantiert. Wir beraten Sie jedoch gerne, falls Sie Träger eines solchen Implantates sein sollten.

Gleitpaarungen

Es besteht die Möglichkeit Gleitpaarungen aus verschiedenen Materialen zwischen künstlichem Kopf und Pfanne zu wählen. Entscheidend dabei ist die Menge des Abriebes, die diese Gleitpaarungen produzieren. Derzeit beträgt die Standzeit einer Prothese 20 Jahre und länger, wobei dies entscheidend von den Abriebraten der Gleitpaarungen abhängig ist. Kurz gesagt, je geringer der Abrieb, desto langlebiger die Prothese.

Derzeit stehen folgende Gleitpaarungen in der Hüftendoprothetik zur Verfügung:

Metall-Kunststoff (Polyethylen): Es besteht eine Verbindung zwischen metallischer Kugel und einer Pfanneninlay aus Kunststoff. Nachteil dieser Verbindung ist der relativ hohe Abrieb, der durch die dadurch bedingten Entzündungsreaktionen zu einer frühzeitigen Lockerung der Prothese führen kann.

Keramik-Keramik: Die Verbindung zwischen keramischer Kugel und keramischen Pfanneneinsatz hat den großen Vorteil, dass nahezu kein Abrieb entsteht und die Standzeit der Prothese dadurch verlängert werden kann. Nachteilig ist jedoch, die mögliche Geräuschentwicklung mit Quietschen und Knarren und das seltene Auftreten eines Keramikbruches, der eine schwerwiegende Komplikation darstellt.

Keramik-Polyethylen: Diese Verbindung zwischen keramischer Kugel und Pfanneninlay gilt derzeit als Standard. Durch Hochvernetzung des Kunststoffes und Beimischung von Vitamin E konnten die ursprünglich erhöhten Abriebraten deutlich gesenkt werden, die nun vergleichbar mit Keramik-Keramik Gleitpaarungen sind.

Metall-Metall: Hierbei handelt es sich um eine Kombination aus einem Metallkopf und einer Lauffläche aus Metall. Die metallischen Abriebpartikel können sich jedoch über die Blutbahn in anderen Organen ablagern und dort zu schweren Intoxikationen führen. Aus diesem Grund wird diese Gleitpaarung in der Regel nicht mehr verwendet.

Zementierte Hüftprothese

Bei dieser Verankerung wird sowohl der Schaft als auch die Pfanne, meist aus Kunststoff (Polyethylen) bestehend, mit Hilfe eines Knochenzementes im Knochen befestigt. Der Knochenzement besteht aus einem schnellhärtenden Kunststoff. Die Prothese ist von Anfang an fest im Knochen verankert und kann dementsprechend sofort voll belastet werden. Dies ist vor allem bei älteren Menschen von Vorteil. Ein Nachteilig dagegen ist, dass der komplette Zement auch wieder entfernt werden muss, sollte die Prothese noch einmal gewechselt werden müssen.

Zementfreie Hüftprothesen

Bei der zementfreien Verankerung werden die Hüftpfanne und der Prothesenschaft etwas überdimensioniert in den Knochen eingepresst bzw. eingeschlagen. Die Primärstabilität wird durch eine Verklemmung erreicht. Erst im Verlauf kommt es aufgrund der knochenfreundlichen Oberfläche der Prothese zu einem Anwachsen des Knochens an die Prothese. Hierdurch wird die endgültige feste Fixierung der Prothese im Knochen erreicht. Voraussetzung ist eine gute Knochenqualität, so dass diese Verankerung bei jüngeren Patienten in der Regel bis zum ca. 70. Lebensjahr Verwendung findet.

Knieendoprothetik

Die Arthrose des Kniegelenkes ist nach dem Hüftgelenk die zweithäufigste Arthrose des Menschen und bezeichnet die degenerative Schädigung der Knorpeloberfläche von Unter- und Oberschenkelknochen. Bei der Entstehung der Arthrose am Kniegelenk kommen mechanischen Faktoren und vorausgegangenen Gelenkerkrankungen eine besondere Bedeutung zu. So können Fehlstellungen der Beine (X- oder O-Beine), Knochennekrosen, Unfallfolgen, Fehlformen der Kniescheibe, abgelaufene Kniegelenksinfektionen oder rheumatische und stoffwechselbedingte Erkrankungen zu einer Schädigung des Gelenkknorpels kommen. In den meisten Fällen ist die Ursache dafür jedoch nicht bekannt.

Indikation und stationäre Behandlung

Zunächst werden die Knorpeloberflächen rau und reiben sich langsam gegeneinander ab. Der Knorpel wird dünner bis zum Schluss der Knochen frei liegt. Die Entwicklung kann sich meist über Jahre erstrecken. Zunächst kommt es zu Anlauf- und Belastungsschmerzen. Erst später kommen Bewegungs- und Ruheschmerzen dazu. Die Beweglichkeit des Kniegelenkes nimmt ab. Die Lebensqualität nimmt ab.

Erst bei fortbestehenden Beschwerden auch unter konservativen Therapiemaßnahmen (Injektionstherapien, Medikamente, Physiotherapie) und gelenkerhaltenden operativen Maßnahmen (Ausgleich der Fehlstellung, Knorpelersatztherapien), empfehlen wir die Implantation eines künstlichen Gelenkersatzes.

Da das Kniegelenk aus mehreren Gelenkuntereinheiten besteht, muss nicht immer das komplette Gelenk künstlich ersetzt werden. Je nach zugrunde liegender Ursache können auch nur Teile des Kniegelenkes betroffen sein. Unterschiedliche Prothesendesigns erlauben daher nur die erkrankten Abschnitte zu ersetzen. Die Auswahl des geeigneten Implantates erfolgt individuell mit Ihnen und ist abhängig von der Diagnose, vom Alter, von möglicher Begleitschädigung der Kniegelenksbänder und ihrem Aktivitätsniveau.

Bikondylärer Oberflächenersatz

Die bikondyläre Oberflächenersatzprothese ist die am häufigsten implantierte Knieprothese. Dabei wird das Kniegelenk vollständig ersetzt, d.h. alle Gelenkflächen des Oberschenkelknochens und die Gelenkfläche des Schienbeins werden mit einem Oberflächenersatz überkront. Falls es notwendig sein sollte, kann auch die Rückfläche der Kniescheibe ebenfalls mit ersetzt werden. Voraussetzung für die Implantation einer bikondylären Oberflächenersatzprothese ist, dass die innen- und außenseitigen Bänder des Kniegelenkes intakt sind. Denn diese übernehmen die Führung des künstlichen Kniegelenkes und gewährleisten damit die gute Funktion des neuen Gelenkes.

Unikondylärer Oberflächenersatz

Beim unikondylären (einseitig) Oberflächenersatz wird nur die innenseitige (mediale) oder aussenseitige (laterale) Knochenrolle des Oberschenkelknochens und der korrespondierende innere oder äußere Teil des Schienbeins mit einer Prothese überkront. Diese Prothese kann nur zum Einsatz kommen, wenn alle Bänder inklusive der Kreuzbänder und die restlichen knorpelüberzogenen Anteile im Kniegelenk gesund sind. Dies ist beispielsweise bei einer einseitigen Knorpeldestruktion der Fall, wie sie bei einem O-Bein auftreten kann. Der Vorteil dieser Versorgung ist, dass der Eingriff weniger belastend und die Funktion des Kniegelenkes schneller und in der Regel besser wieder hergestellt ist als im Vergleich zur bikondylären Oberflächenprothese. Nachteilig ist aufgrund des höheren Aktivitätsgrades der Patienten ein reduziertere Standzeit der Prothese im Vergleich zu den Standardprothesen. Ein Wechsel auf eine bikondyläre Oberflächenprothese ist dann aber in der Regel noch möglich.

Femoropatellarersatz

In seltenen Fällen kann es zu einem isolierten Verschleiß des Gelenkabschnittes zwischen Kniescheibenrückfläche und Oberschenkelknochen kommen, beispielsweise nach Frakturen der Kniescheibe. Falls aufgrund des fortgeschrittenen Stadiums keine knorpelrekonstruktiven Verfahren mehr möglich sind, besteht die Möglichkeit des isolierten Ersatzes durch eine Femoropatellarprothese. Hierbei wird auf die Rückfläche der Kniescheibe ein Knopf aus Kunststoff (Polyethylen) mit Knochenzement befestigt und der korrespondierende Abschnitt am Oberschenkelknochen überkront.

Achsgeführte Kniegelenksprothese

Achsgeführte Kniegelenksprothesen sind vollständige Oberflächenersatzprothesen, die eine stiftartige Verbindung zwischen der zusätzlich gestielten oberschenkel- und schienbeinseitigen Prothesenkomponente aufweisen. Durch diesen Stift sind die beiden Oberflächen miteinander gekoppelt. Hieraus resultiert eine stabile Führung bei Bewegungen, die auf eine intakte Funktion der inneren und äußere Bänder nicht mehr angewiesen sind Diese Prothese wird in der Regel bei Wechseleingriffen eingesetzt, wenn es bereits zu Knochenverlusten gekommen und/oder die inneren oder äußeren Kniegelenksbänder nicht mehr intakt sind. In Ausnahmefällen kann diese Prothese auch bei sehr starken X- oder O-Beinfehlstellungen, wenn die Stabilität des Kniegelenkes nicht mehr gegeben ist, verwendet werden.

Schulterendoprothetik

Schulterendoprothetik

Mit der neuen Prothese wurden auch die konventionellen Schulterprothesen wesentlich verkleinert. In einigen Fällen, zum Beispiel nach erlittenem Oberarmkopfbruch oder destruierenden Schulterarthrosen, ist jedoch der hemi- bzw. totalendoprothetische Ersatz des Schultergelenkes notwendig. Hier stehen uns ebenfalls Schulterprothesen der neuesten Generation zur Verfügung, die wir regelhaft verwenden.

Infektion künstlicher Gelenke

Infektion künstlicher Gelenke

Bakterielle Infektionen der Knochen und der Gelenke entstehen typischerweise direkt über die Blutbahn, über das Lymphsystem oder durch direkten Kontakt. Die Infektion stellt eine sehr schwerwiegende Komplikation des künstlichen Gelenkersatzes dar.

Hygiene im Krankenhaus

Hygiene im Krankenhaus, vor allem in den Operationssälen, ist ein entscheidendes Element der Vorbeugung. Unsere OP-Säle sind mit moderner Reinraumtechnik ausgestattet. Antibiotikaprophylaxe ist ebenso selbstverständlich wie ein modernes Hygienemanagement durch qualifizierte Supervision (MRSA-Testung, präoperative antibakterielle Ganzkörperwaschung).

Aber auch Jahre nach der Implantation kann es durch Streuung von Bakterien über die Blutbahn zur Infektion der Prothese kommen. Meist geschiegt dies im Rahmen anderer Infektion wie zum Beispiel Infekte der oberen Atemwege, Lungenentzündungen oder Harnwegsinfekte.

Die Ärzte unserer Klinik verfügen über eine besondere medizinische Kompetenz und langjährige Erfahrung in der Behandlung von infizierten Endoprothesen. Solche Infektionen gehen in der Regel mit einer langen Krankheitsdauer und langwieriger, teils auch belastender Behandlung einher. Das gilt umso mehr, wenn es sich um sog. Problembakterien handelt, die gegen gängige Antibiotika unempfindlich sind.

Es ist daher umso wichtiger, die Diagnose so früh wie möglich zu stellen oder so sicher wie möglich auszuschließen. Eine wesentliche Voraussetzung für die Infektionsbehandlung ist daher die korrekte Diagnostik. Dazu bedarf es spezieller und teils aufwändiger Verfahren und der Zusammenarbeit verschiedener medizinischer Disziplinen: Mikrobiologie, Pathologie, Radiologie, Labormedizin und Nuklearmedizin. Nur mit diesen Partnern können wir erfolgreich sein.

Unser Therapiegarten

Thera Fit Therapiegarten Lukas Klinikum - Foto: Ekkehart Reinsch

Orientiert am Reha-Gedanken lädt der park­ähnliche Außen­bereich Patienten und ihre Ange­hörigen zu unbe­schwerten Bewegungs­übungen nach einem künst­lichen Gelenk­ersatz ein. Hier können Sie nach einer Hüft- oder Knie-OP unter­schied­liche Alltags­situa­tionen im Außen­bereich trainieren.

Thera Fit Therapiegarten Lukas Klinikum - Foto: Ekkehart Reinsch

Ein Auto, Treppen­aufgänge, kleine Steigungen und wechselnde Unter­gründe bieten Trainings­möglich­keiten unter entspannten Bedin­gungen, damit die Patienten ihre Alltags­mobi­lität so schnell wie möglich wieder erlangen können. Sitz­gelegen­heiten zum Verweilen stehen für das Päuschen zwischen­durch bereit.

Klinik für Orthopädie, Rheumaorthopädie und Unfallchirurgie am Kath. Krankenhaus Dortmund-West

Sekretariat Prof. Dr. med. Sebastian Seitz

Nicol Lutter
Nicol Erdelmann: +49 231 6798-2301
orthopaedie.dowest@lukas-gesellschaft.de

Sekretariat, Stationäre Terminplanung, stationäres Patientenmanagement

Patricia Pawlak: +49 231 6798-2125
orthopaedie.dowest@lukas-gesellschaft.de

Zentrale Aufnahme und Diagnostik (ZAD), Orthopädische Ambulanz

Ambulanz, Terminvergabe zur Ambulanz, allgemeine Fragen: +49 231 6798-2270
zad.dowest@lukas-gesellschaft.de

Privatsprechstunde

Mo. 14:00 Uhr - 19:00 Uhr

Rheumasprechstunde

Fr. 10:00 Uhr - 13:00 Uhr

Endoprothetik, Sportorthopädie und Allgemeine Orthopädische Sprechstunde

Mo. - Fr. 10:00 Uhr - 13:00 Uhr

Arbeitsunfälle/BG

Di. 08:15 Uhr - 09:15 Uhr
Do. 14:00 Uhr - 15:00 Uhr

Schulunfälle

Mi. 15:00 Uhr

#wirsindnah

St. Josefs Hospital Dortmund-Hörde, Kath. Krankenhaus Dortmund-West,
St. Rochus Hospital Castrop-Rauxel
und St. Lambertus Castrop-Rauxel

sind ein Teil der Kath. St. Paulus Gesellschaft.

Unter dem Dach der Kath. St. Paulus Gesellschaft finden Sie noch weitere Einrichtungen an 10 Standorten in Castrop-Rauxel, Dortmund, Lünen, Schwerte und Werne.
30 medizinische Fachbereiche
8.500 Mitarbeitende
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